Die raffinierte Kaffeehaus-Tradition des Herrn Hülsmann in Weilheim

Heute stellen wir einen dynamischen Unternehmer und Gründer in Weilheim vor, der für seine Sache brennt. Er röstet Kaffee-Bohnen. Sein Name ist Martin Hülsmann. Bei einem Italienurlaub in der toskanischen Maremma, entdeckte und begeisterte sich Martin Hülsmann für die dortige Lebenskultur, die eng mit dem Kaffee verwoben ist. In der Kaffee-Bar treffen sich die Menschen, unterhalten sich, schmieden Pläne, genießen das Leben. Während sie ihren Espresso trinken, findet viel Miteinander und Menschlichkeit statt. All das faszinierte Martin Hülsmann, und er begann, wieder daheim, sich intensiv mit der Produktionsweise von Kaffee zu beschäftigen. Er stellte sich die Frage, wie der Kaffee zu seiner optimalen Qualität kommt. Das brachte ihn auf die Rösttechnik von Kaffee, die darüber entscheidet, wie sich das Getränk schlussendlich präsentiert. Martin Hülsmann wurde zum Experten für die Kaffeerösterei. So weit, dass er nun seinen eigenen Kaffee anbieten kann: abgepackt für daheim, und, das ist neu, in seiner eigenen Kaffeebar in Weilheim.
Und, das versteht sich, es wird ein absolut überzeugendes Produkt angeboten, der Hülsmann-Kaffee.

In der Kaltenmoserstr. 40 in Weilheim findet sich nun das Cafe M, mit garantiertem Wohlfühlfaktor. Das M steht für dieses „Mensch sein“ und „Miteinander“, all das, was wahrhafte Kaffeekultur ausmacht. Hier lässt sich Genuss zelebrieren. Zudem begegnet man Menschen, die alle ihre Leidenschaft für Qualitäts-Kaffee entdeckt haben, die sich eine Ruhepause wünschen, die sie hinausbringt aus all der Reizüberflutung der Außenwelt,... eine Oase also, die es für die Weilheimer zu entdecken gilt.

Die selbstgebackenen Kuchen von Frau Hülsmann runden das Geschmackserlebnis ab, sie sind kurzgesagt: herrlich!

 

Wir von NSBE haben Herrn Hülsmann ein Stück auf seinem Unternehmensweg begleitet. Also freuen wir uns ihn heute in seinem Cafe M besuchen zu können. Wie in Zukunft, wenn wir von unseren Unternehmenspartnern, interessanten Gründern und kreativen Künstlern berichten, stellen wir 10 kurze Fragen.

 

Frage 1: Wie ist Ihre Kaffee-Philosophie?

Ich bin davon überzeugt, dass der erste Schluck von ‚verdammt gutem Kaffee' der geheime Schlüssel für eine unglaubliche Kaffeeerfahrung ist. Solch eine Erfahrung kann einen verändern.
Das Kaffee-Aroma führt einen in eine Welt, wo nicht Hektik und Alltagsstress im Vordergrund stehen sollte, sondern Muße und Kontemplation. Und für ein Gemeinschafts-Erlebnis, wenn man seine Leidenschaft für Kaffee teilen kann. Gute Gespräche fangen oft bei einer Tasse Kaffee an.

Frage 2: Wann haben Sie das erste Mal Kaffee getrunken?

Das wird so mit 14 Jahren gewesen sein. Es war noch nicht das Aha-Erlebnis. Der Kaffee schmeckte mir viel zu bitter. Schlechter Kaffee schmeckt säuerlich und bitter. Irgendwo im Getränk versteckt sich auch ein guter Geschmack, aber das Säuerliche und das Bittere ruinieren ihn. Es ist sehr frustrierend, wenn du richtig Lust auf eine Tasse Kaffee hast und dann so was Laues serviert bekommst. Diese Erfahrung verleidete mir den Kaffee für die nächsten Jahre. Erst viel später, wie gesagt, bei einem Aufenthalt in Italien, kam in mir das Bewusstsein für guten Kaffee auf.

Frage 3: Das spricht schon die nächste Frage an, wie guter Kaffee schmecken muss.

Das kann man nicht so ohne weiteres sagen. Dazu ist Kaffee zu facettenreich. Aber eines ist entscheidend: Es muss ein Kaffee ohne Fehler sein. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Kaffeebohne nicht verpilzt sein darf. Oder Insektenbefall ist auch so ein Thema. Hier kommt es auf die sorgfältige und gründliche Ernte der Kaffeebohnen an. Am besten ist hier natürlich die Ernte von Hand. Wenn man nach dem Kauf in die Packung des Kaffees hineinriecht, muss sich ein angenehmer Geruch entfalten.

Frage 4: Wie trinken Sie persönlich ihren Kaffee am liebsten?

Unterschiedlich. Es kommt bei mir auf die Jahreszeit an. Im Sommer, bei Hitze bevorzuge ich leichten Filterkaffee. Im Winter, wenn es kalt ist, habe ich am liebsten einen kräftigen Espresso.

Frage 5: Wie wichtig ist das Röstverfahren für den Kaffee?

Kaffee ist ein Naturprodukt und schmeckt daher niemals gleich. Neben der Art der Kaffeebohnen spielt die Art der Röstung eine große Rolle, was den Geschmack angeht. Es ist beides gleichermaßen wichtig. Aus einem mittelmäßigen Rohkaffee lässt sich auch mit den besten Röstkünsten kein Spitzenkaffee herstellen. Fehler und Defekte der Rohbohne kann man nicht „wegrösten“. Andererseits kann man den besten Rohkaffee auch durch schlechte Röstungen „ruinieren“.
Wichtig ist, dass die Rösttemperatur und die Röstdauer sowohl die Farbe als auch den Geschmack der Kaffeebohnen bestimmen. Je länger Kaffeebohnen geröstet werden, um so dunkler fällt ihre Farbe aus und desto intensiver ist ihr Geschmack – denn bei einer länger andauernden, schonenden Röstung werden komplexere Aromen freigesetzt. Generell sollte die Rösttemperatur nicht zu hoch ausfallen, da die Bohne sonst verbrennt.

Frage 6: Kann Kaffee den Menschen inspirieren?

Es gibt diesen Geist der Kunst, der sich zum Leben in der Kunst weiterentwickelt hat. Kaffee ist Teil dieses Lebens der Kunst. Ich weiß selbst nicht genau, wie Kaffee das macht, aber du fühlst dich durch ihn richtig gut und er ist förderlich für den kreativen Prozess. Kaffee und Kunst passen auf jeden Fall gut zusammen. Viele Künstler waren Kaffee-Trinker. Honore de Balzacs Kaffeeverbrauch war legendär. Bis zu 50 Tassen am Tag. Das ist vielleicht ein bisschen viel. Aber von ihm stammt das Zitat:

„Kaffee ist das schwarze Öl, das allein diese phantastische Arbeitsmaschine immer wieder in Gang bringt.“

Damit meinte er natürlich seine kreative Schaffenskraft.

Frage 7: Ist Weilheim eine Kaffee-Stadt?

Teils teils. In Weilheim gibt es viele italienische Cafes und Restaurants. Das bringt eine gute Kaffee-Stimmung in die Stadt. Generell gilt, dass es bei „Kaffee“ nicht unbedingt um Barista-Kurse usw. geht, sondern um das Lebensgefühl, das sich mit einer guten Tasse Kaffee verbindet. Die Weilheimer sind bei mir eingeladen, solche Geschmackserlebnisse zu entdecken.

Frage 8: Wie beurteilen sie ihre Gründung? Wie verhält man sich als „kleiner“ Kaffee-Anbieter gegenüber den Supermarkt-Ketten?

Kleine Handwerksröstereien bewegen sich innerhalb eines Nischenmarktes. Es wird ausschließlich Spezialitäten- und Raritätenkaffees in bester Qualität angeboten. Das schmeckt der Kunde deutlich, vorausgesetzt der Röstmeister beherrscht sein Handwerk. Natürlich hat hochwertiger Kaffee auch einen höheren Preis.

Mittlerweile bieten auch gut sortierte Supermärkte hochwertige Spezialitätenkaffees an. Wir selbst beliefern einige Supermärkte, wie den EDEKA in der Münchner Strasse. Der Kunde wählt gezielt hohe Qualität und zahlt dafür auch gerne etwas mehr.

Frage 9: Was wünschen sie sich für ihre „Marke“ Hülsmann in 4 Monaten?

Wir wollen eine größerer Kuchentheke präsentieren und mehr Aufmerksamkeit für unsere hochwertigen Produkte erzielen. Zudem könnte es doch auch einen Kurierdienst in Weilheim geben, der die Firmen mit diversen Weilheimer Erzeugnissen versorgt, vielleicht auch mit Hülsmann-Kaffee.

Frage 10: Eine praktische Frage zum Schluss: Wie bewahrt man Kaffeebohnen zu Hause am besten auf, so dass das Aroma möglichst lange erhalten bleibt?

Am besten ganze Bohnen nur portionsweise frisch mahlen. Der Kaffee sollte dunkel, trocken und verschlossen (Tüte oder Dose) gelagert werden.

 

Text und Interview: Julian Bachmann

Fotos: Jonas Bachmann

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